Rahel Bodmer
angehende Lehrerin (i.A.)
Rahel Bodmer bringt durch ihren Werdegang einen beinahe unerschöpflichen Fundus an praxisorientierten Beispielen direkt aus dem Leben mit. Dadurch schafft sie es auch schwierige Themen einfach und logisch zu erklären.
Unterrichtet in den Fächern
Lehr- und Arbeitserfahrungen
Ausbildung
Florence B. aus Zürich, Veterinärmedizin Studentin im 3. Jahr
Interview
mit Rahel Bodmer
Was fasziniert dich besonders am Unterrichten von Mathematik?
Die Mathematik erliegt einer Logik, die in ihren Grundpfeilern unumstösslich ist und genau das schätze ich so sehr an ihr. Es gibt kein "hier gilt die Regel nicht" oder "es klingt so einfach besser", wie es in den Sprachen oft der Fall ist. Die Mathematik ist Gesetz. Durch sie lässt sich unsere Welt einteilen, vermessen und erklären. Wenn man also den Sinn für die Gesetze erst mal einsieht, eröffnen sich ganz neue Sichtweisen.
Wie gestaltest du deine Freizeit?
Nach vielen Jahren im Leistungssport geniesse ich es auch heute noch als Teil eines Teams dem Unihockeyball hinterherzujagen. Es fördert das Gemeinschaftsgefühl, das Einschätzen von anderen Menschen und nach einem intensiven Training nach Hause zu kommen fühlt sich einfach toll an. Zu Hause wartet dann auch schon mein Hund auf mich und nach einem ausgiebigen Spaziergang kuscheln wir uns zusammen aufs Sofa oder in den Hängesessel. Gerade die Zeit zu Hause ist mir sehr wichtig, denn sie ermöglicht es mir, diese Welt zu verlassen und in die Welt der Bücher einzutauchen. So war ich Schülerin von Hogwarts und Bewohnerin von Narnia, jagte den weissen Wal an Bord der Pequod und ging mit Gulliver auf Reisen. Durch all diese Abenteuer kann ich die Welt immer neu interpretieren und meine Gedanken und Fantasien lebendig halten.
Was zeichnet in deinen Augen eine gute Lehrperson aus?
Eine gute Lehrperson ist sich bewusst, dass es keine Universallösung gibt. Jede Schülerin und jeder Schüler nimmt Informationen unterschiedlich auf. Daher ist es wichtig, immer mehrere Wahrnehmungskanäle zu bedienen und zu akzeptieren, dass es unterschiedliche Wege zum Ziel gibt. Auch ist Empathie ein unterschätztes Qualitätsmerkmal, denn sie ermöglicht es, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und die Schülerinnen und Schüler auch an schwierigen Tagen unterstützen zu können.
Was erwartest du von deinen Schülerinnen und Schülern?
Eine offene Kommunikation ist für mich das Wichtigste. Nicht nur bezüglich Lernen, sondern auch im Hinblick auf die Motivation. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn man immer top motiviert in die Nachhilfe kommt, doch das Leben entscheidet manchmal anders und da ist es wichtig, auch solche Tiefen zu kommunizieren, um Frustration zu vermeiden.
Was war die schönste Erfahrung, die du bisher als Lehrperson gemacht hast?
Es gibt kein einzelnes Ereignis, aber ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn aus dem versteinerten, mürrischen Blick ein Lächeln wird und die Freude über gelöste Aufgaben gegen die Fachabneigung gewinnt.