Gymi-Prüfung: Tipps für Schülerinnen und Schüler

13. Dez 2023 /

Du hast es sicher schon gemerkt: Die Gymi-Prüfung ist eine grosse Herausforderung, bei der dir und deinen Kollegen viel abverlangt wird. Du musst die Themen beherrschen, diszipliniert arbeiten und mit der stressigen Situation zurechtkommen. Und weil auch die Vornoten zählen, musst du während des ganzen Schuljahres Höchstleistungen bringen.

Wir haben aber eine gute Nachricht für dich: Du kannst dich auf alles vorbereiten. Die folgenden Tipps helfen dir dabei.

Den Artikel gibt es auch zum Ausdrucken: Gymi-Prüfung: Tipps für SchülerInnen

Planung ist die halbe Miete

Wenn du einfach nur wild drauflos lernst, wirst du wenig Erfolg haben. Stattdessen erlebst du Frustration, Stress und gegen Ende der Vorbereitung sogar Panik.

Bevor es mit dem Lernen losgeht, brauchst du deshalb einen Plan. Lass dir von deinen Eltern oder Lehrpersonen dabei helfen, ihn aufzustellen.

Achte auf folgende Punkte:

  • Mit der Prüfungsvorbereitung verhält es sich ein bisschen wie mit dem Training für einen Wettkampf: Fange möglichst früh mit der Vorbereitung an, dann kannst du in kleineren Portionen lernen. Wir empfehlen, spätestens nach den Sommerferien loszulegen.
  • Erstelle dir schon zu Beginn einen Arbeitsplan und teile den Stoff in kleine Portionen ein.
  • Lege dir einen Lernrhythmus zu, z.B. immer 45 Minuten lernen, dann 15 Minuten Pause.
  • Belohne dich nach intensiven Lerneinheiten selbst. Iss ein Stück Schokolade oder gönne dir eine Runde auf deinem Velo.
  • Gönne dir lernfreie Zeiten. Wenn du gerne Sport machst oder andere Hobbys pflegst, solltest du das auch weiterhin machen. Jeder Kopf braucht mal eine Lernpause. Das gibt dir neue Energie für die nächste Lerneinheit.
  • Richte dir einen ruhigen, grosszügigen, gut belüfteten und richtig eingestellten Arbeitsplatz ein. Halte diesen Arbeitsplatz ordentlich. Dafür benutzt du Beschriftungen, Fächer und Ordner. Besorge dir falls nötig Ohropax, damit du ungestört lernen kannst.
  • Halte dich fit. Trinke regelmässig und bewege dich in den Lernpausen. Das fördert die Durchblutung und damit deine Lernleistung.
  • Mach dich mit dem Format der Prüfung (vor allem der verfügbaren Zeit) vertraut und notiere dir die erlaubten Hilfsmittel. Wenn du weisst, was dich erwartet, gehst du ruhiger an die Prüfung. Mehr Informationen dazu findest du in unserem Leitfaden zur Gymi-Aufnahmeprüfung.
  • Ganz wichtig: Lege beim Lernen dein Handy weg oder schalte es am besten gleich aus.

Mach dir keinen Stress

Für die Prüfung musst du mental topfit sein. Das bedeutet, dass du nicht nur die fachlichen Inhalte beherrschst, sondern dein Wissen bei der Prüfung auch zuverlässig anwenden kannst.

Wenn du dich selbst verrückt machst, klappt das nicht. Deshalb solltest du ein paar Wege kennen, um dich zu entspannen und auch in anstrengenden Situationen ruhig zu bleiben.

  • Bei der Prüfungsvorbereitung hilft eine sportlich-positive Grundeinstellung. Gib dein Bestes, aber fürchte dich nicht vor dem Scheitern. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
  • Falls du nicht möchtest, dass alle über deine Prüfungsanmeldung Bescheid wissen, kannst du sie auch einfach für dich behalten.
  • Suche und übe ein paar Entspannungstechniken und nimm dir die Zeit, sie gelegentlich durchzuführen. Mehr dazu gibt es in unserem Artikel zu mentaler Prüfungsvorbereitung.
  • Lernstopp: Am letzten Tag vor der Prüfung solltest du nicht mehr lernen, das hilft nicht mehr viel. Lies aber ruhig nochmal deine Zusammenfassungen und Notizen durch.

Bei der Gymi-Prüfung

Wenn der grosse Tag der Prüfung gekommen ist, muss alles rundlaufen. Durch regelmässiges Üben der Prüfungssituation gewinnst du Routine. Hier habe ich noch ein paar wichtige Tipps für den Prüfungstag selbst.

  • Sei überpünktlich. Erscheine am Prüfungstag einige Zeit vor Prüfungsbeginn. Informiere dich schon im Voraus über den Weg zur Schule. So gerätst du nicht unnötig in Stress.
  • Lass dich am Tag der Prüfung durch die Abläufe und Anweisungen nicht einschüchtern. Du kennst sie vermutlich sowieso bereits.
  • Lies die Anweisungen und Prüfungsaufgaben auf den Prüfungsblättern genau durch, damit du als Antwort weder zu viel noch zu wenig hinschreibst.
  • Gehe vor der Prüfung und in den Pausen auf die Toilette. Dann kannst du die ganze Prüfungszeit für deine Aufgaben nutzen.
  • Überspringe zunächst alle Aufgaben, die du nicht verstehst und die dir zu schwer vorkommen. Du kannst dich ganz am Ende um sie kümmern.
  • Wenn du in Panik gerätst, weil du auf mehrere Aufgaben die Antwort nicht weisst, schau kurz vom Blatt hoch, atme dreimal durch und lies die Aufgabenstellung nochmal. Oft ist man einfach zu nervös, um die Aufgabenstellung zu erfassen. Allenfalls helfen dir genau jetzt die Entspannungstechniken, die du während der Vorbereitungsphase eingeübt hast.

Tipps für die Aufnahmeprüfung

Die folgenden Tipps sind spezifisch für die einzelnen Prüfungsteile der Langgymi-Aufnahmeprüfung. Sie gelten aber auch für Kurzgymi- oder andere Prüfungen in den genannten Fächern.

Tipps für die Deutschprüfung: Allgemein

  • Das beste Training für Sprachen besteht im Lesen. Ob Goethe oder J. K. Rowling spielt dabei fast keine Rolle. Hauptsache lesen. Und zwar möglichst oft und viel.
  • Das zweitbeste Training für Sprachen? Schreiben. Ob Blog, Tagebuch oder Briefe, je mehr du eine Sprache anwendest, desto besser.

Tipps für die Deutschprüfung: Der Aufsatz

  • Nimm dir Zeit bei der Themenwahl. Manche raten, ein vertrautes Thema zu wählen. Es kann aber auch von Vorteil sein, eine eher ungewöhnliche Textaufgabe anzupeilen. Die meisten Schülerinnen und Schüler werden sich ziemlich sicher auf das vertraute Thema stürzen. Die Prüferinnen und Prüfer freuen sich deshalb immer über Abwechslung.
  • Studiere die Anweisungen genau, nimm dir Zeit für die Planung und erstelle allenfalls eine Stoffplanung. Schreibe nicht einfach drauflos, die Gefahr ist gross, dass du so in einer Sackgasse landest.
  • Wenn es nicht in der Aufgabenstellung vorgegeben ist, entscheide dich gleich am Anfang, ob du eine Geschichte im Präsens oder Präteritum schreibst. Bleibe dann bei deiner Entscheidung.
  • Texte leben von Gefühlen, (selbst erlebten) Ereignissen und Beobachtungen. Streue diese in deinen Text ein.
  • Übertreibe es nicht mit direkter Rede. Sie kann einen Text auflockern. Zu oft angewandt, kann dieses Stilmittel stören.
  • Auch wenn die Versuchung gross ist: Vermeide Träume und fantastische Science-Fiction-Geschichten. Guter Stil ist im Aufsatz wichtiger als Kreativität.
  • Offiziell wird die Darstellung nicht berücksichtigt. In der Realität macht es aber keinen guten Eindruck, wenn du unleserlich schreibst und unklar korrigierst. Schreibe möglichst ordentlich.
  • Nimm das Wörterbuch nicht zu oft zur Hand. Es stört deinen Schreib-Rhythmus. Falls du jedoch am Ende noch genügend Zeit hast, schlage Wörter nach, bei denen du unsicher bist.
  • Das Wichtigste: Plane genug Zeit fürs Durchlesen ein. Kontrolliere dort besonders die Gross- und Kleinschreibung, die Zeiten, die Zeichensetzung und streiche Wiederholungen und Widersprüche.

Tipps für die Deutschprüfung: Das Textverständnis

  • Fang mit der Sprachbetrachtung an. Beim Textverständnis ist das Risiko gross, dass du zu viel Zeit verlierst und dann keine Zeit mehr für die Sprachbetrachtung hast.
  • Nicht jede Geschichte wird dich vom Hocker hauen. Geh trotzdem positiv an den Text.
  • Beantworte die Aufgaben zügig, nicht übertrieben ausführlich. Wenn du nicht weiterkommst, überspringe die Frage und komm später darauf zurück.
  • Die Meinungen über die besten Textverständnis-Strategien gehen auseinander. Wenn du viel übst, merkst du selbst, was am besten für dich funktioniert.
  • Die Reihenfolge der Fragen folgt meist dem Text. Sprich: Du wirst zuerst zwei bis drei Fragen zum ersten Abschnitt finden und so weiter.
  • Bei ganzen Sätzen gehört ein Schlusszeichen (Punkt, Ausrufezeichen, Fragezeichen) dazu.

Tipps für die Deutschprüfung: Sprachbetrachtung

  • Lies die Aufgabenstellung gut durch. Es ist wichtig, dass du genau so viele Antworten gibst, wie gefragt werden.
  • Wenn Synonyme oder Antonyme abgefragt werden, dann musst du das Synonym/Antonym in der gleichen Wortart finden (z.B. höllisch – himmlisch, nicht Himmel).
  • Beantworte die Aufgaben zügig. Wenn du nicht weiterkommst, überspringe die Frage und komm später darauf zurück.
  • Wenn du zwei Sätze oder Wörter miteinander vergleichen sollst, dann musst du das Vergleichskriterium für beide Sätze oder Wörter erläutern. Es reicht nicht, zu schreiben, dass es beim einen so ist und beim anderen nicht.

Tipps für die Mathe-Prüfung

  • Lies alle Aufgaben zu Beginn kurz durch und versuche abzuschätzen, welche Aufgabe wie viel Zeit in Anspruch nehmen wird.
  • Löse kurze und einfache Aufgaben zuerst, um die Nervosität abzulegen und Selbstvertrauen zu tanken.
  • Wie bei normalen Mathematik-Prüfungen gilt auch hier: Rechnungswege aufzeigen, Skizzen auf dem Blatt belassen, Zwischenresultate markieren und Endresultate herausheben.
  • Auch bei der Mathe-Prüfung werden jedes Jahr ähnliche Aufgaben gestellt. Oft kommen zwei bis drei «Zahlenaufgaben», etwa vier bis fünf Satzaufgaben und zwei bis drei Geometrieaufgaben vor. Studiere dazu die Prüfungen der Vorjahre.
  • Die Satzaufgaben sind relativ schwierig. Damit du bei diesen nicht auch noch mit Grundlegendem wie den Grundoperationen, Brüchen, Dezimalzahlen, Sorten und Proportionalität kämpfen musst, übe diese vorgängig gut.

Nach der Gymi-Prüfung

Erst einmal: Gratulation! Du hast die intensive Prüfungsvorbereitung und die Prüfung hinter dich gebracht. Jetzt heisst es abwarten.

  • Denke nach der Prüfung nicht mehr gross über deine Antworten nach. Du kannst sie jetzt sowieso nicht mehr ändern. Oft trügt das eigene Gefühl.
  • In zwei bis drei Wochen wirst du bereits deine Resultate auf zentraleaufnahmepruefung.ch abrufen können. Ich drücke dir die Daumen.

Viel Glück bei der Prüfung!

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